Die Start-up-Strategie der Bundesregierung – Ein wichtiges Zukunftsthema in schwierigen Zeiten

Veröffentlicht am 29. Juli 2022

Start-up Fahrplan steht: Kabinett beschließt erste umfassende Start-up-Strategie

Am 27.07.22 wurde die Start-up-Strategie der Bundesregierung unter Federführung des BMWK im Kabinett verabschiedet. In schwierigen Zeiten setzen wir damit den Rahmen für ein wichtiges Zukunftsthema. Ein starkes Start-up-Ökosystem ist Antrieb für Wachstum und Innovation in Deutschland und Europa und beschleunigt damit die sozial-ökologische Transformation. Start-ups bringen die notwendigen neuen Ideen und die Flexibilität mit, um gerade ökologische und soziale Innovationen in die Anwendung zu bringen.

Koordiniert wurde die Strategie von Anna Christmann, Start-up-Beauftrage im BMWK unter enger Einbindung der Koalitionsfraktionen. Die Start-up-Strategie ist einem umfangreichen Beteiligungsprozess entstanden. In Workshops und einer Online-Konsultation haben viele Akteure ihre Perspektiven und Expertise eingebracht. Die Bundesregierung hat diese bei der Erstellung der Strategie berücksichtigt. Nach dem Kabinettsbeschluss beginnt jetzt die Umsetzung der Maßnahmen, die in zehn Handlungsfelder aufgeteilt sind:

1. Finanzierung für Start-ups stärken,
2. Start-ups die Gewinnung von Talenten erleichtern – Mitarbeiterkapitalbeteiligung attraktiver ausgestalten,
3. Gründungsgeist entfachen – Gründungen einfacher und digitaler machen,
4. Start-up-Gründerinnen und Diversität bei Gründungen stärken,
5. Start-up-Ausgründungen aus der Wissenschaft erleichtern,
6. Rahmenbedingungen für gemeinwohlorientierte Start-ups verbessern,
7. Start-up-Kompetenzen für öffentliche Aufträge mobilisieren,
8. Start-ups den Zugang zu Daten erleichtern,
9. Reallabore stärken – Zugänge für Start-ups erleichtern,
10. Start-ups ins Zentrum stellen.

Robert Habeck Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz dazu:

„Wirtschaftspolitische Zukunftsprojekte müssen gerade auch in schwierigen Zeiten wie diesen vorangetrieben werden. Die Start-up Strategie der Bundesregierung ist daher ein sehr wichtiges Signal. Start-ups sind junge innovative Unternehmen, die wachsen wollen. Sie entwickeln neue Ideen und treiben Innovationen voran. Start-ups pushen uns in Richtung Zukunft. Wenn wir die Bedingungen für Start-ups in Deutschland und Europa verbessern, stärken wir gleichzeitig unseren Wirtschaftsstandort “

Viele Maßnahmen sind bereits in Vorbereitung und können relativ zügig umgesetzt werden. Die Umsetzung der Start-up-Strategie wird von einem Monitoring begleitet. Die Bundesregierung wird jährlich über den Stand der Umsetzung berichten. Darüber hinaus wird sie regelmäßig überprüfen, ob und wie die Strategie fortentwickelt werden sollte. Dabei wird sie weiter den Dialog mit allen relevanten Stakeholdern pflegen.

Grüne Schwerpunkte der Start-Up-Strategie

 Neu eingerichtete Finanzierung für Klimaschutztechnologien Der DeepTech & Climate Fonds eröffnet langfristige Investitionsperspektiven und legt einen besonderen Fokus auf Investitionen in Climate-Deep-Tech-Unternehmen, die das Ziel verfolgen, durch eine effiziente Ressourcenverwendung die Klimaschutzziele zu erreichen und den Weg in eine klimaneutrale, ressourcenschonende Zukunft zu ebnen. Wir haben damit den unter der alten Regierung als DeepTech Future Fonds bezeichneten Fonds zu einem Instrument zur Förderung von Investitionen in Klimatechnologien weiterentwickelt.

 Auf europäischer Ebene in Unternehmen mit positivem Sozial- und Klimaimpact investieren Bei neuen Fondinvestitionen in den Europäischen Investitionsfond (ERP/EIF-Fazilität) werden zunächst mindestens 20 Prozent in Unternehmen investiert werden, die in den EIF-definierten Bereichen grüne Innovation, Nachhaltigkeit oder Social Impact tätig sind, dieser Anteil soll mittelfristig weiter ausgebaut werden. Damit stärken wir Europa im internationalen Wettbewerb als Start-up-Standort und treiben die sozial-ökologische Transformation weiter voran.

 Social Entrepreneurship als eigener Schwerpunkt Wir prüfen alle Förderinstrumente auf Benachteiligungen für gemeinwohlorientierte Start-ups und werden passende Finanzierungsinstrumente für gemeinwohlorientierte Start-ups entwickeln, insbesondere im EXIST-Programm, um Ausgründungen mit nichttechnischem Profil zu stärken.

 Start-up-Förderung divers und familienfreundlich gestalten Es sollen gezielt weiblich und divers aufgestellte Wagniskapitalfonds finanziert und eine eigene Förderlinie EXIST Women eingerichtet werden. Für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf treten wir in einen Dialog, um besondere Bedarfe für Start-ups in diesem Bereich zu erfassen. Bei EXIST wird endlich eine Verlängerung für Teams eingeführt, in denen ein Kind geboren wird. Migrantische Gründungen werden im Start-up-Ökosystem stärker verankert und mit Netzwerken unterstützt.

 Open Source als Standard und bessere Datenverfügbarkeit für die Start-up-Szene Mit einem Rechtsanspruch auf Open Data, der Einrichtung eines Dateninstitut und einer aktiven Gestaltung des Data Acts für bessere Datenverfügbarkeit bei Einhaltung der Datenschutzstandards, werden Datenräume, -zugänge und –standards geschaffen, aus denen neue Start-ups und Geschäftsmodelle wachsen können. Die Verwaltung wird bei Datennutzung und KI-Einsatz mit gutem Vorbild voran gehen und in engen Austausch mit der Start-up-Szene treten.

Die Start-up-Strategie der Bundesregierung finden Sie hier in ihrer Gesamtheit.