Wie lernen wir aus Krisen?! mit Harald Welzer
Wie lernfähig sind wir als Menschen überhaupt? Seit rund 40 Jahren wissen wir, welche Konsequenzen dem Planeten – und uns! – drohen, wenn wir die Verbrennung von fossiler Energie nicht stoppen. Wir wissen, dass die ökologischen, die sozialen und die ökonomischen Folgen einer unkontrollierten Klimaveränderung schlichtweg katastrophal wären. Ziehen wir als Gesellschaft die notwendigen Schlüsse aus diesem Wissen? Bisher zumindest nicht oder bestenfalls halbherzig.
Offenbar schaffen wir als Gesellschaft es erst im Angesicht von Krisen und Katastrophen uns und unser Verhalten anzupassen. Die globale Pandemie hat unser aller Leben in kurzer Zeit massiv verändert – und viele Veränderungen werden vermutlich bleiben, auch nach der Pandemie.
Können wir als Gesellschaft – angesichts der drohenden Unbewohnbarkeit von Teilen unseres Planeten – schnell genug lernen? Und kann die Lernkurve der notwendigen Veränderungen in der Gesellschaft die physikalischen Veränderungsprozesse in der Erdatmosphäre outperformen? Und wie gut sind wir eigentlich darin, aus der aktuellen Krise für den Kampf gegen die Pandemie zu lernen? Ob digitale Bildung, Digitalisierung im Gesundheitswesen oder das Ernstnehmen von wissenschaftlichen Erkenntnissen, auch in der Corona-Krise ist unsere Lernkurve als Gesellschaft teils erschreckend flach.
Es ist notwendig, unsere Lerngeschwindigkeit beim Umgang mit Krisen zu erhöhen. Welche Rolle spielt dabei die Politik? Welche Rolle spielen technologische Veränderungen wie die Digitalisierung, kreative Formen des Protests und das Entwickeln und Leben von alternativen Praktiken?
Darüber diskutiere ich mit dem Soziologen, Sozialpsychologen und Publizisten Prof. Harald Welzer, FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit